Zwey Phylosophen

oder

Dye Maer Phom Synn Des Leybens

Es waren eynmahl zwey Phylosophen, dye lebten yn eyner kleynen Stadt. Sye lehrten an eyner uebher alle Lande bekannten Unoversythaet dye Synne des Leybens und des Seyns. Nun trug es sych zu, dass dye Zeyhten hardt und dye Gelder knapp waren. Der arme Dehkanus der Unoversythaet wurde seynes Amtes nycht mehr phrouh.

Yn seyner tyephen Verzweyphlung heckte er myt seynem boehsen Weybe eynen gar phynsteren Plane aus: Dye armen Phylosophen sollten zu eynem Gastphortrage yn dye dunklen Staedten der Ruhre geschycket werden, und deren Kutsche, eyn gar alter Mantha B, ward yn der Phakultaete der Physykae auph das Abscheulychste manypulyeret. Das Navygatore Systema ward so eyngestellet, dass dye armen Phylosophen den Weg zurueck aus den dunklen Staedten der Ruhre nye und nymmer wuerden phynden koennen. Yhre Rueckkehr ward nycht moeglych!

So bestyegen sye eynes Tages dye Kutsche und machten sych auph den beschwerlychen Weg. Schon bald wuszten sye den rechten Weg nycht mehr und so aktyvyerten sye das Navygatore Systema, um myt dessen Hylphe alsbald am Zyele eyntrephphen zu koennen. Aber es stellte sych rasch heraus, dasz sye wohl ueber den Gang der Welt bescheyd wuszten, sych aber bey der Bedyenung des technyschen Systemas nycht myt Ruhm zu bekleckern gedachten.

Bald schon gaben sye das Unterphangen auph, versprach es yhnen doch keyne Hylphe, und sye ernyedrygten sych, den gemeynen Poebel am Wegesrand nach dem rechten Weg zu phragen. So gelang es yhnen rasch, den Weg zu phynden. Sye hyelten yhren Vortrag, und kehrten alsbald yn den heymyschen Schoss der vertrauten Unoversythaet zurueck.

Alsbald wurde eyn geheymes Trephphen an der Unoversythaete eynberuphen, zu dem der Dekanus, seyn boehses Weybe und eynyge wenyge Vertraute erschyenen. Tueckyscher und gemeyner sollte der Plan werden, dye dummen Phylosophen zu entsorgen. Eyn kleynes Hutzelmaennchen, eyn Prophphessore der Sozyalpaedagogyk, brachte myt schwacher, aber bestymmter Stymme das Gezanke und das gegenseytyge Schuldzugeweyse zum Verstummen.

Dye Loesung sey eynphach, meynte er, wyr entphernen den Leuchtkoerper des rechten Blynkers, so dass er nycht mehr recht phunktyonyere, das rechte Abbyegen sey dann nycht mehr moeglych, eyne erneyte Reyse yn dye dunklen Staedten der Ruhre sey so zwar moeglych, dye Rueckkehr aber ausgeschloszsen. Gesprochen, ausgephuehret. Dye Phylosophen stellten auph yhrer Reyse rasch phest, dasz das rechte Abbyegen yhnen verwehret blyebe, wollten sye doch nycht ryskyeren, myt dem Gesetze und deren rechtschaphphenden Huetern yn Konphlykte zu geraten. Sye ereychten yhr Zyel ueber Umwege, aber unbeschadet. Sye hyelten eynen vyelbeachteten Phortrage, bey der Abreyse geschah es aber, wye das Hutzelmaennchen vorausgesagt hatte: Es gyng nur Lynks, nycht Rechts.

Sye kreysten noch und noecher durch dye dunklen Staedten der Ruhre, und sye wuerden heute noch kreysen, wenn es das Schycksale nycht noch schlymmer fuer sye vorgesehen haette...

Dye armen Phylosophen phyellen yn dye Haende eyner ueblen Bande von Mantaphahrern geleytet vom ICH, eynem ueblen Subjekt, dem Anphuehrer.

Sophort ward yhnen dye Fryheyt entzogen, dem eynen gab man unterste Arbeyten zu tun, so muszte er des Samstags alle Manta Kutschen auf das Ordentlychste polyeren, der andere ward weggesperrt yn eyn dunkles Verlyes, zynysch genannt das Phereynsheyme. Uebelste Gerueche lagen yn dyesen Kammern, an den Waenden hyngen Abbylder von nacktem Fleysch und alte Nummernschylder und den beyden Phylosophen gyng es arg schlecht. Nur dye Lyebe zur Phylosophye und zu den 1000 Formeln bewyhrte sye vor dem Wahn und dem Stumpfsynne.

Dye Tage und Wochen vergyngen nur schwer, und schwer lastete dye Pruephung auph unseren Phylosophen, als ICH, der zwyelychtyge Anphuerer sych seynen bysher ueblsten Schertze myt den beyden erlaubte. So gyng er hyn und uebergab dem eynen eyne Aufgabe von grenzenloser Dummheyt, dye den Phylosophen ob dem bereyts schmerzhapht ym Vakuum der Gedankenlosygkeyt versunkenen Anspruche der gestellten Anphorderung yn seynen ynnersten Grundphesten aufs Bedenklychste erschuetterte.

"Bephor ych schweyge, sage ych lyeber garnychts", war alles, was er sagte, und was er dachte und was leyse und synnenschwer sych eynen Weg durch dye Dunstschwaden der ewygen Dummheyt frass...

...und dye Erkenntnys der Welt frass sych unaufhaltsam yn das verkuemmerte Gehyrn von ICH, dem zwyelychtygem und stumpphsynnygem Anphuehrer, und dye Erkenntnys der Welt brach aus IHM heraus, sye ergoss sych yn dye muphphygen Raeume, erphasste dye Phylosophen und alles wurde klar, alles wurde gut, den nun war der Moment der Entdeckung phom Synn des Leybens.

Epylog:

Dye Phylosophen kehrten nun schnell an yhre Unoversythaet zurueck, phuellten den Synn des Leybens yn Tueten, pherkauphten den Synn des Lebens yn Tueten an alle, dye es wollten, brauchten und auch an alle anderen, und sye lebten gluecklych und zuphryden bys ans Ende yhrer Tage. Und wenn sye nycht gestorben synd, so leben sye noch heute.